
VERENA STEFAN
«Brüten wir die Welt neu aus»
Mit «Häutungen» schrieb Verena Stefan 1975 ein feministisches Manifest – persönlich, sprachmächtig, lesbisch, revolutionär. Sie traf damit einen Nerv, das Buch verkaufte sich eine halbe Millionen Mal. Stefan zeichnet darin nicht nur die untrennbaren Verbindungslinien zwischen Sexualität, Körperlichkeit und Begehren nach, über die sich Machtverhältnisse und hierarchische Ordnungsgefüge konstituieren, sondern entwirft ein poetisches Verfahren – einen Mix aus autobiographischen Aufzeichnungen, Gedichten, Träumen, Analysen – womit sie den weiblichen Körper mit einer Sprache aus «Hautworte[n]» neu einkleidet. Die Inszenierung «brüten wir die welt neu aus» bringt den Stoff auf die Literaturhaus-Bühne.